Nummer 1: Frage nach Geld
Das Wort „Fundraising“ kommt aus dem Englischen und setzt sich aus „fund“, zu deutsch „Geld“ oder „Kapital“ und dem Verb „to raise“, also „etwas aufbringen“ zusammen. Gemeint sind die Bemühungen einer Organisation, Gruppe oder Initiative, die erforderlichen Ressourcen für ihre Arbeit und Projekte zu beschaffen. Dabei geht es jedoch keineswegs ausschließlich um Geld, sondern auch um Zeit, Sachmittel oder den persönlichen Einsatz von Menschen.
Wenn ich nun im Rahmen meines Fundraising aber niemanden frage, ob er mir Geld, Zeit, Sachmittel oder seinen persönlichen Einsatz für das Anliegen meiner Organisation schenkt, dann werde ich auch nichts erhalten.
Merke: Wer bittet, dem wird gegeben.
Nummer 2: Frage die richtigen Leute um Geld
Ziel des Fundraisings ist es, die richtigen Leute, Stiftungen oder Unternehmen um Geld für die eigene Arbeit zu fragen. Daher ist die Recherche der wichtigste Teil im Fundraising. Diese Recherche kann online, anhand von z.B. Datenbanken für Stiftungen, geschehen. Doch Berichte über Unternehmen und Privatpersonen, welche Geld spenden, finden sich in der Regel in der Presse.
Hier empfiehlt es sich gezielt in den lokalen und regionalen Zeitungen Ausschau zu halten nach potentiellen Spendern für die eigene Arbeit. Ein regionaler bzw. lokaler Bezug vom Spender zum eigenen Projekt ist immer empfehlenswert und steigert in der Regel die Spendenbereitschaft.
Merke: Je näher der potentieller Spender räumlich an der Organisation dran ist, umso höher ist die Spendenwahrscheinlichkeit.
Nummer 3: Frage um den richtigen Betrag an Geld
Die Aufgabe vom Fundraising ist es, den benötigten Förderbetrag für das eigene Projekt in kleinere Teilbeträge bzw. kleinere Fundraising-Schritte zu unterteilen. Im Rahmen der Kommunikation vom Fundraising muss nun den potentiellen Spendern ein realistischer Teilbetrag mitgeteilt werden.
Ein Beispiel:
Es macht keinen Sinn den kompletten benötigten Betrag von 50.000€ für ein Projekt nur bei einer einzelnen Stiftung anzufragen. Stattdessen empfiehlt sich ein Finanzierungsmix aus Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen (z.B. über Crowdfunding).
Merke: Benenne konkret, welchen Geldbetrag du benötigst.
Nummer 4: Frage rechtzeitig nach Geld
Fundraising braucht Zeit und ist kein Weg kurzfristig eine Finanzierungslücke zu schließen. Aus diesem Grund muss das Fundraising auch Bestandteil der kompletten Organisation werden – von der Geschäftsführung bis hin zum einzelnen Mitarbeiter im Projekt. Alle müssen ein Verständnis für die Abläufe und die Zielsetzungen im Fundraising entwickeln und dieses mittragen. Alle Mitarbeiter repräsentieren die Organisation nach außen hin und sind somit Bestandteil des Fundraising.
Merke: Fundraising ist in erster Linie Öffentlichkeitsarbeit.
Nummer 5: Frage persönlich nach Geld
Mithilfe von Serienbriefen lassen sich auf einfachem Wege ganz viele Adressen mit dem gleichen Briefinhalt anschreiben. Doch diese Briefe sind dann standardisiert und nicht persönlich auf den Empfänger zugeschnitten.
Stattdessen empfiehlt es sich auch hier Zeit in die Recherche zu investieren und immer einen konkreten Ansprechpartner bei der Stiftung oder dem Unternehmen zu ermitteln. Der Brief kann dann im ersten Satz auch auf die bisherige Beziehung zwischen der Stiftung bzw. dem Unternehmen und der eigenen Organisation eingehen. Dies ist besonders effektiv, falls in der Vergangenheit schon Spendengelder geflossen sind.
Merke: Recherche ist das Wichtigste im Fundraising.
Nummer 6: Habe ein Budget für das Fundraising
Fundraising bringt Geld, gutes Ansehen in der Öffentlichkeit und fördert die Beziehungen innerhalb der Organisation. Doch dies geschieht nicht kostenlos. Fundraising braucht immer ein Budget z.B. für Portokosten, Druck von Flyern, zum Durchführen einer gezielten Kampagne, Werbung schalten in sozialen Netzwerken und auch für das Gehalt vom Fundraiser selbst.
Merke: Fundraising braucht ein Budget.
Nummer 7: Warte mit dem Danke-Sagen nicht lange
Danke-Sagen ist ein elementarer Bestandteil vom Fundraising. Sobald eine Spende zugesagt oder bereits eingegangen ist, muss der Fundraiser aktiv werden und die Dankbarkeit der eigenen Organisation übermitteln. Dies kann er selber tun oder die Geschäftsführung bzw. der Vorstand der Organisation tut es. Dies kann per Post, E-Mail oder Telefon erfolgen.
Nur wer sich für die Spenden bedankt, darf auch auf weitere Spenden hoffen.
Merke: Der Dank sollte idealerweise innerhalb von 24 Stunden nach Spendenzusagen oder Spendeneingang erfolgen. Spätestens jedoch innerhalb von 5 bis 10 Tagen.
Nummer 8: Beim Fundraising geht es um mehr als nur Geld
Fundraising ist immer Öffentlichkeitsarbeit und somit mehr als nur Geld-Sammeln. Durch das Fundraising wird die Organisation in der Öffentlichkeit bekannt und die potentiellen Spender erfahren durch Spendenbriefe, E-Mails oder persönliche Ansprache etwas über die Arbeit der eigenen Organisation.
Merke: Fundraising ist mehr als nur Geld-Sammeln. Es ist in erster Linie Öffentlichkeitsarbeit.
Nummer 9: Fundraising hat viel mit der Geschäftsführung oder dem Vorstand zu tun
Fundraising muss Bestandteil des Corporate Image einer sozialen Organisation werden. Die Geschäftsführung bzw. der Vorstand muss immer mit eingebunden werden und über alle Aktivitäten informiert sein. Idealerweise werden die Spendenbriefe von einem Mitglied der Geschäftsführung bzw. des Vorstands unterschrieben.
Merke: Der Fundraiser unterschreibt nicht selber die Spendenbriefe.
Nummer 10: Fundraising braucht eine klare Botschaft
Wenn wir Fundraising als Öffentlichkeitsarbeit verstehen, ist klar, dass es eine Botschaft braucht, welche kommuniziert werden soll. Diese Botschaft muss die Arbeit der Organisation und das eigene Corporate Image widerspiegeln. Daher ist es sinnvoll sich am Anfang des Fundraisings zu überlegen, welche Botschaft dies sein könnte.
Beispiele:
„Wir helfen zusammen Menschen“ „Zusammen unterstützen wir bedürftige Familien in Notlagen“
Merke: Menschen spenden für Menschen